/  Alexander Herrmann

Alexander Herrmann

Herr Herr­mann ist Dok­to­rand des Fach­be­reichs für Ange­wand­te Psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Inns­bruck. Auf­grund sei­ner Tätig­keit im pri­va­ten Sicher­heits­ge­wer­be seit 2010, beson­ders im Bereich von Groß­sport­ver­an­stal­tun­gen in Öster­reich, und sei­nes Prak­ti­kums beim Zen­tra­len Psy­cho­lo­gi­schen Dienst der Bay­ri­schen Poli­zei in Mün­chen, ent­wi­ckel­te Herr Herr­mann zuneh­mend ein wis­sen­schaft­li­ches Inter­es­se an Fra­ge­stel­lun­gen aus dem Poli­zei- und pri­va­ten Sicher­heits­set­ting. Seit sei­nem Mas­ter-Abschluss in Psy­cho­lo­gie im Jah­re 2015, wid­met er sich daher im Rah­men sei­ner Dis­ser­ta­ti­on die­sem Forschungsfeld.
In aktu­el­len Pro­jek­ten befasst er sich mit der Uni­form­wir­kung oder den Aus­wir­kun­gen von Arbeits­be­din­gun­gen auf Gesund­heits­in­di­ka­to­ren und Fluk­tua­ti­on in der Arbeit des pri­va­ten Sicher­heits­ge­wer­bes. Dar­über hin­aus betä­tigt sich Herr Herr­mann als psy­cho­lo­gi­scher Ein­satz­trai­ner in der Aus- und Wei­ter­bil­dung von Sicherheitspersonal.

The­ma des Vortrages:
Uni­form­wir­kung pri­va­ter Sicherheitskräfte

Unse­re Klei­dung stellt einen bedeu­te­ten Fak­tor in der zwi­schen­mensch­li­chen Urteils­bil­dung dar. Sie lie­fert einen ers­ten Anker­punkt zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Geschlecht, sozio­öko­no­mi­schen Sta­tus, Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit, Legi­ti­ma­ti­on, Auto­ri­tät und Beruf. Stu­di­en bele­gen, dass unse­re Klei­dung für den ers­ten Ein­druck sogar eine bedeu­ten­de­re Rol­le spielt als die kör­per­li­che Attraktivität. 

Eine ganz beson­de­re Art der Klei­dung ist unbe­streit­bar die Uni­for­mie­rung, allen vor­an die Uni­for­men der Exe­ku­tiv­in­stan­zen. Die Poli­zei­uni­form im Spe­zi­el­len ist inner­halb der All­ge­mein­be­völ­ke­rung mit der Wahr­neh­mung von Sicher­heit, Kom­pe­tenz, Ver­läss­lich­keit und Intel­li­genz assoziiert.

Wäh­rend sich die psy­cho­lo­gi­sche For­schung sowohl mit Aus­wir­kun­gen der Poli­zei­uni­form auf den Trä­ger als auch auf die Bevöl­ke­rung beschäf­tigt hat, fehl­ten bis­her ver­gleich­ba­re Unter­su­chun­gen für ähn­li­che Berufs­grup­pen wie bei­spiels­wei­se die der pri­va­ten Sicher­heits­diens­te. Legt man die Prä­mis­se zugrun­de, dass der sozia­le Sta­tus die­ser uni­for­mier­ten Berufs­grup­pe deut­lich unter dem von Poli­zei­be­am­ten liegt, erhält eine Uni­for­mie­rung, die eine posi­ti­ve Wahr­neh­mung in der Bevöl­ke­rung för­dert, einen beson­de­ren Stellenwert.

Der deut­sche Staat schreibt bezüg­lich der Dienst­klei­dung letzt­lich aber nur vor, dass pri­va­tes Sicher­heits­per­so­nal optisch ein­deu­tig von Ange­hö­ri­gen der Streit­kräf­te oder behörd­li­chen Voll­zugs­or­ga­nen unter­schie­den wer­den kann. Folg­lich exis­tiert in der Pra­xis eine Viel­zahl ver­schie­de­ner Uni­for­men, wel­che sich in Farb­ge­bung, Stil und For­ma­li­tät unter­schei­den. Doch nach wel­chen Kri­te­ri­en wählt ein Gewer­be­trei­ben­der die Dienst­klei­dung sei­nes Per­so­nals aus? Ent­schei­det hier per­sön­li­che Affi­ni­tät oder die Ange­bo­te der Her­stel­ler? Haben unter­schied­li­che Uni­for­men unter­schied­li­che Ein­flüs­se auf das zivi­le Gegen­über und wenn ja wel­che? In mei­nem Vor­trag darf ich Ihnen dazu den Erkennt­nis­stand aus der Uni­form­for­schung, ins­be­son­de­re der Poli­zei­psy­cho­lo­gie, näher brin­gen. Wei­ter­füh­rend stel­le ich Ihnen eine eige­ne Stu­die vor, wel­che sich spe­zi­ell mit den Uni­for­men der pri­va­ten Sicher­heits­in­dus­trie befasst hat und der Fra­ge nach­ge­gan­gen ist, wie sich die­se hin­sicht­lich ihrer Außen­wir­kung unterscheiden.

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Nürnberger Sicherheitskonferenz 2018
27.04.2018 15:00-15:45
Uniformwirkung privater Sicherheitskräfte